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Samstag, 18. Oktober 2008

18.10.08 MKS Polonia Slubice - KP Police 2:1

Von amaschu, 08:10

18.10.08 MKS Polonia Slubice – Chemik Police 2:1 ( 3 Liga Polen Grupa Zachodniej / Stadion “Olimpijski OSiR” / Kap.6.500)
Ca. 150 Zuschauer / ca. 7 Gäste / Freie Platzwahl 8 Zloty = 2,25 € / 0,5er 3 Zloty = 0,85 € /Tageskilometer : 1302 km mit dem Zug

Früh am Morgen mit heute extra schwerer KT auf dem aufgrund heftiger Nebelbildung schwer zu überschauenden Feldmarsch Richtung Bahnhof gemacht. Der vorher im Übermaß einverleibte Kaffee wurde erfolgreich auf den Rübennacker gewürgt, beste Voraussetzungen also für einen beschwingten Tag :o).Der Morgen startete meinerseits heute mit einem Fläschchen Cola Light, alleine schon deshalb da ich Frau Schu auf deren Bemerkung „sauf nicht wieder so viel, du fängst doch bestimmt schon in der S-Bahn an „ natürlich konsequent mit „Nein“ geantwortet habe und natürlich mein Wort immer halte :o). Am Hauptbahnhof hatte ich die Brause dann endlich leer und gemeinsam mit den schon morgens schwer beschäftigten Zivilbullen, die in dem Moment einen jungen Menschen ausländischer Herkunft mit den Worten „wir wollten dich hier doch nicht mehr sehen haben wir gesagt „ quasi mit sanftem Druck aus der S-Bahn –Zone beförderten, zum Tagewerk übergehen und mich endlich mal den vielen Kilos auf meiner linken Schulter zu entledigen. Der Zug war für morgens um 8 mehr als ansprechend gefüllt und für die Strecke nach Frankfurt/Oder und zurück will die Deutsche Bahn von Normalsterblichen im Regelfall doch tatsächlich 238 €. Mit Bahncard wären das dann 119€, mit dem Ebay-Ticket in meinen Händen ließ sich das dann für 66 € Hin/Rück bewerkstelligen, was dann in etwa einem fairen Preisverhältnis entspricht. Ich platzierte mich dann mal auf den für Comfort -Kunden reservierten Plätzen, obwohl ich doch gerade erst vor 11 Tagen meinen wichtigen Status dank Punktemangel von der DB hatte aberkannt bekommen. Der „Trick" funktionierte aber auch nur bis Nordhessen ganz gut, dann hatte auch Hinz und Kunz die wenigen freien Plätze im Zug frequentiert und mir kam die Option in den Sinn, in Hannover mal auszusteigen und mit dem nächsten weiterzufahren. Viel schlimmer als der hier konnte der auch nicht werden und mit Nachdruck kämpfte ich mich in Hannover über 1930 Koffer zum Ausgang .Das war auch keine schlechte Entscheidung, denn zum einen war zumindest ein bisschen Komfort geboten und man konnte so richtig nett mit so nem alten Ömchen schnacken, die schon um 5 in Trier losgefahren war und mit 80 ne längere Anfahrt als ich zu bewerkstelligen hatte. Hut ab! Den Koffer habe ich nach Ankunft in Berlin gentlemen-like natürlich unaufgefordert rausgetragen und somit wenigstens einmal nicht auf dem Schlauch gestanden :o). Weiteres Entertainment boten noch 3 englisch sprechende junge Männer in der 4er- Ecke neben mir, welche alle keine Schuhe mehr anhatten und kollektiv im Schneidersitz auf ihren Sitzen hockten….sah recht unbequem aus…



Ab Berlin Ostbahnhof ging es dann noch ne gute Stunde per Regionalbahn weiter in östlicher Richtung Ein Haufen Wald wurde passiert, so sehr viel ist hier in der Gegend aber dann auch nicht geboten - so zumindest mein natürlich völlig subjektiver Eindruck entlang der Strecke. In Frankfurt / Oder wartete dann ein ca. 15minütiger Fußmarsch auf mich und nach dem Überqueren der Brücke ( gleichbedeutend die deutsch-polnische Grenze) gings schnurstracks in einen der zahlreichen Zigarettenläden. Dort wurde man patzig bedient, auf die Frage nach bestimmten Mentholkippen ( letztlich erwarb ich 2 Stangen für je 16 €, allerdings ne andere Sorte als geplant ) bekam man ne genervte Antwort und der Jargon sollte sich auch 5 Minuten später nicht ändern, als ich ein Pärchen nach dem Weg fragte. „Speak Polnish wenn you are in Polonia“ bekam ich zu hören……scheinbar sind die hier nicht so gut auf die ( zahlreichen ) Grenzgänger zu sprechen.Ich merke mir das mal für den umgekehrten Fall, wenn mich einer in Frankfurt auf ner Sprache xy ( aus einem Sammelsurium von 1114 dort verkehrenden Sprachen) mal nach was fragt.Ein Taxifahrer war dann so nett mir zumindest Auskunft zu geben und da ich noch gut in der Zeit war, tat ich mir die nächsten 3 Kilometer zu Fuß an der Oder entlang auch gerade noch an, wonach ich das Stadion ca. 20 Minuten vor Anpfiff erreichte. Die Kontrollen verliefen eher gründlich und die Ordner waren durchaus zahlreich,  zumindest gemessen am heutigen sehr überschaubaren ( dabei hatte ich doch mal was von nem 400er – Schnitt gelesen? ) Zuschaueraufkommen.



Im weitestgehend leeren Stadion kam dann auf 3 Zuschauer ungefähr ein orange gekleideter (und zumeist gut gebauter) auf die Sicherheit bedachter Hero . Aber kein Problem, wenig Zuschauer bedeuten einen hervorragenden Rundumblick in diesem absolut geilem Stadioninneren. Obwohl nur auf 3 Seiten Ausbau vorhanden ist (an die 4te Seite schließt direkt ein in dieser Jahreszeit leeres Schwimmbecken an, welches zudem sogar mit 4 Reihen Sitzplätzen ausgestattet ist), gibt es doch allerhand zu fotografieren…. 8 Reihen blaue Sitzschalen bilden die Haupttribüne, die in gleicher Anzahl aber in völlig verschiedener Anordnung auch in den Kurven vorhanden sind. ABER die eine Hintertorseite mit den angrenzenden Torbögen aus Marmor lassen den geneigten Stadionfan dann schon mal kurz (vielleicht auch ein bisschen länger) verharren und sich gründlich zurückversetzt fühlen in Zeiten der Antike.


Ich kam mir zumindest vor wie auf der Akropolis, aber wofür gibt’s denn nun auf dieser Seite zu jedem Spiel eine Bebilderung – brauch ich ja gar nicht mehr solch detaillierte Stadionbeschreibungen in Wort und Schrift vornehmen :o). Beeindruckend war der Kasten allemal. Sportlich war heute womöglich nicht so die ganz große Show zu erwarten und der gebotene Rumpelfubbes konnte die Massen daher über weite Strecken nicht wirklich in seinen Bann ziehen. Die abstiegsbedrohten Gastgeber waren gegen die Mittelfeldtruppe von Police zwar mehr oder weniger deutlich feldüberlegen, mehr als ein Pfostenschuss ( 24ste ) und reichlich Schüsse irgendwo in die Pampa brachte das Spiel aber vorerst nicht hervor. Stimmung auf Heimseite gab es nur dann und wann mal, meistens wenn ne Chance verballert wurde. Dafür meldeten sich regelmäßig mal die 7 Gästesupporter hinter 2 Bannern zu Wort, was sich aber auch nicht zwingend förderlich auf die Leistung der eigenen Mannen auswirkte. Zumindest reichte es aber doch für ein derbe unverdientes 0:1 in der 45sten Minute, da konnten einem die wackeren Heimkicker fast schon ein wenig leid tun.


Höchste Zeit sich den kulinarischen Dingen eines Stadionbesuches zu widmen : In Polens Eliteliga ist Alk seit einiger Zeit komplett von der Speisekarte gestrichen und auch in der heutigen Liga 3 gab es zunächst keine Quelle zu entdecken,die mir irgendwie weitergeholfen hätte. Aber in der Pause wurde mal ein Versuch gestartet, raus aus dem Stadion und steinwurfweite entfernt in eine Restaurantkneipe zu marschieren, was auch niemanden zu stören schien. Dort warteten die nun sehr freundlichen Angestellten mit großen Kühlschrank und optimal sortierter Auswahl gerstenhaltiger Getränke auf und ich entschied mich zwischen ner handvoll mir unbekannten Sorten für die „most coldeste“ :o) Ebenso der ein – oder andere einheimische Stadionbesucher konnte wenig später dort gesichtet werden – scheint wohl Usus zu sein da drüben reinzuschneien. Ne 0,5er – Dose konnte für umgerechnet 85 Cent erworben werden und ebenso unbehelligt per Rucksack ins Stadion getragen werden – Kontrollen fanden dann irgendwie nicht mehr statt.


Durchgang zwo bestand dann in erster Linie darin, sich dem herbstlichen Sonnenschein hinzugeben und den nun deutlich entschlossener zur Tat schreitenden Heimspielern beim Sturmlauf auf das gegnerische Gehäuse zuzusehen, welches sich immer öfter einer massiven Gefahr ausgesetzt sah. Aber wie ich das vorhin ja auch bereits erwähnt hatte: verdient wären 3 Punkte für die Gäste aus Police auch niemals gewesen. Aus 3 Punkten wurde nach dem Ausgleich um die 70ste herum dann auch zeitweise nur noch einer, bevor nach dem Siegtreffer von Polonia kurz vor Schluss auf einmal gar keine Punkte mehr übrig blieben.


Hach, was war der polnische Fußballgott heute wieder gerecht. Weniger gerecht empfand ich nun schwer schnaufend den Rückweg , welcher selbst bei guten Geherqualitäten ( die ich in der Regel nur selten besitze) doch schon mit gut und gerne 45 Minuten zu Buche schlägt. Diese Zeitspanne kollidierte wiederum mit meinem Zeitpolster bis zu Abfahrt, so dass dieses gehende Vorhaben relativ schnell zugunsten eines Taxis abgebrochen wurde. Bis zum BH nach FFM / Oder wollte er pauschal den Touripreis von 10 € haben. Das war mir aber zu teuer, also gings per Taxameter (ca. 3 € ) nur genau bis zur Grenze und dann im Sauseschritt ( mit 200 Zigaretten zu viel ) vorbei am auf der Brücke stehenden Polizeiwagen, um dann mittlerweile joggend kurz vor ultimo in die RB gen Berlin zu hüpfen. Jo, das war eher knapp, die nächste Stunde wurde mit Luft holen überbrückt, in Berlin angekommen 20 Minuten Zeit zum Pfandflaschen wegbringen, Bier und Futterei holen und sich durch die zahlreich umherstreunenden VfB-Fans zu kämpfen, welche dort heute bei der Hertha am Start waren. Also alles eher Stress de Luxe, ein paar Schwaben im ICE schimpften dann noch derbe auf die „Berliner Bullenschweine“, war ich jetzt aber nicht weiter motiviert den Hintergrund zu erfragen. Vielmehr war ich mit dem nächsten Task beschäftigt, der da hieß so etwas wie einen Rückzugsplatz zu finden. Klappte auch eher schlecht als recht, bei Omi und Opi oder in der Nähe von Kleinkindern am Vierertisch wollte ich dann auch nicht recht hin oder andersrum wollte ich mich denen nun auch nicht zumuten.. Also back to basics, im Gang breit gemacht ( kann wohl wörtlich genommen werden ) und dort dann halt gleich mal die nächsten Stunden komplett bis zur Ankunft in Frankfurt ( ohne Oder ) festgesessen. Da half dann auch nicht die mehrfache nette Aufforderung des Schaffners , dass es „mittlerweile wieder einige freie Plätze gäbe“. Dass mich die an diesem Abend noch meine spät in der Stadt unterwegs befindliche Herzensdame zeitoptimiert am Hauptbahnhof einsammeln und mit nach Hause nehmen konnte , kam aber dann doch schon sehr gelegen. ( und das obwohl meine Artikulation angeblich nicht mehr so die allersauberste war , was ja eigentlich gar nicht sein kann ….:o) ). Aber am nächsten Tag stand ja eh nur spät aufstehen und 5:0 mit Eschborn in Offenbach gewinnen auf dem Plan:o)

 


Sonntag, 21. September 2008

21.09.08 Berlin Ankaraspor Külübü 07 - Torgelower SV Greif 2:2

Von amaschu, 18:50
21.09.08 14.00 Uhr Berlin Ankaraspor Külübü 07 - Torgelower SV Greif 2:2 ( Oberliga NOFV Nord / Poststadion / Kap. z.Zt. des Besuchs ca. 4.000 , ursprünglich 35.000 , nach geplanter Restauration 10.000 -15.000 )
Ca. 70 Zuschauer / keine Gäste / ( Eintritt 6 € ) / 0,5er 1,40 € / Tageskilometer : 1.090 km mit dem Zug
















Sonntag, 14. September 2008

14.09.08 Herfølge Boldklub II - Svebølle B og IF 0:3

Von amaschu, 17:07

14.09.08 10.30 Uhr Herfølge BK II - Svebølle B og IF 0:3 ( 4.Liga Dänemark Gruppe 2 / Herfølge Stadion Platz 2 , Kapazität ca. 1.500 )
Ca.90 Zuschauer / ca. 20 Gäste / kein Eintritt / kein Bier / Tageskilometer : 390 km ( 351 km Auto , 39 km Schiff )


Schon den sechsten Tag verweilten wir nun (auf Frau Schus ausdrücklichen Wunsch) an der Ostsee im kleinen Hexenhäuschen nahe Wismar und selbst ich mit den eher unförmigen Körperproportionen konnte mich mittlerweile beinahe unfallfrei in der Hütte bewegen, ohne mir im Übermaß blaue Flecken durch Stöße an der Wohnungseinrichtung zuzuziehen :O).Die vergangenen Tage waren versehen mit einer gesunden Mischung aus fliegenden Fußbällen und anderen (auch) schönen Aktivitäten: Stadtbesichtigungen (na gut , bei mir bedeutet das eher „ne überschaubare Zeit darin rumlatschen“) in Hamburg , Kiel, Wismar und Oldesloe zum Beispiel, ein Besuch des Ostseebads Damp (kann ich nur jedem von abraten: ist megaschrecklich dort und nur die ansässige Raucherkneipe ein kleiner Lichtblick). Natürlich fanden auch 2 Tierparks den Weg in unser Aktivitätsprogramm, schließlich wollte auch Frau Schu ein paar Kreuze in ihrer Tierparkliste veranlassen (jetzt glaube 15). Und auch (soweit das Wetter das zuließ) zwei spätsommerliche Faulenzertage an verlassenen Ostseestränden waren noch drin. Ein ganz klein wenig folgenschwerer war da schon der Besuch des Erlebnisbads in Wismar, welcher zumindest für meinen gesundheitlichen Fortbestand einige deutliche Nachwehen parat hielt. Es hätte ja auch nicht unbedingt sein gemusst mich mit Horden von Kids, die eher so ein Drittel meines Alters erreicht hatten, von diversen Wassererrutschen zu stürzen. Vor allem wenn man mit den Fortbewegungsreifen nicht so wirklich fachgerecht umgehen kann. So kam es dann, dass besagter Reifen ohne seinen Draufsitzer Schu die Röhre runterpeitschte und ich erst, nachdem mein bescheidenes Gewicht einigermaßen in Bewegung kam – hintereierte. Welche Dramen sich ein paar Ecken hinter dem Einstieg abspielten konnten die Yougsters hinter mir natürlich nicht ahnen, so dass ich gepflegt von den Leuten hinter mir (einmal sogar im Tandem) über den Haufen gefahren wurde und - nachdem es zu Anfang nicht wirklich schlimm war mit den Blessuren – spätestens am Abend nach dem Ausstieg aus dem Schumobil in Oldesloe kaum noch laufen vermochte. Fortan konnte der Rücken für die nächsten 5 Tage nur noch mit hochdosierten Tabletten in Schach gehalten werden. Da wir davon aber nicht sooo fürchterlich viele dabei hatten und diese auch verschreibungspflichtig waren, sah man mich des Öfteren „leicht“ gebückt umherirren und dieser Zustand hielt natürlich auch bis zum heutigen frühen Sonntag Morgen an. Sehr früh übrigens, die Abfahrt gen Rostocker Fährhafen, wo um 06.00 unsere Fähre ( vorab gebucht, 88 € hin/rück) nach Dänemark ablegen sollte, war für kurz vor halb 5 festgelegt und der Wecker auf 3 Uhr justiert. Irgendeiner kam da bei der Urlaubsplanung wohl auf die Idee, sich als Vorprogramm noch unterklassigen 4.Liga – Spaß um halb 11 angucken zu müssen :o).

Aber ich habs ja eh mit dem Früh aufstehen und somit stöhnte ich regungslos schon um 02.00 Uhr in der Küche (meine Räucherkammer) vor mich hin, bevor ne Stunde später die verschlafene Frau Schu dazu stieß und wir uns mit geschlossenen Augen wenig später ins Auto setzten, um die 70 km nach Rostock zurückzulegen.
Nachdem das Schumobil wie gewohnt souverän im Bauch des Schiffes Platz genommen hatte, konnten an Deck haufenweise Tschechen, Polen und so weiter beobachtet werden, die Kartonweise das Bier durch die Gegend schleppten, obwohl das Zeug nach Prüfung des Duty -Free- Shops noch immer 50 Cent für nen 0,33er kostete. Hätten sich die Leute doch in Deutschland Germania holen können oder am besten gleich den Fusel, den wir da oben immer beim Plusmarkt geholt haben: nen 20er Kasten Bohemians ( 0,5er ) für 4,60 € - da macht das Saufen doch erst richtig Spaß :O).

Die 90 Minuten Überfahrt wurden mehr schlecht als recht über die Bühne gebracht: die kreidebleiche Frau Schu plagte die Reiseübelkeit, die so ein Schiff halt manchmal so mit sich bringt und die für diesen Fall vorgesehen Tabletten waren zu Hause vergessen worden.  Aber auch nur oberflächlich, wie sich am nächsten Tag herausstellte warteten die Dinger nämlich doch in der Handtasche auf ihren Einsatz – leider vergeblich. Auch meiner einer sprühte nicht gerade vor Energie, da die Tabletten (diesmal die anderen) ja wie erwähnt gut eingeteilt werden mussten und da lag eine Hochdosierung am frühen Morgen eines langen Tages nicht so hoch im Kurs. In Gedser dann wieder festen Boden unter den Füssen gehabt und jetzt war genug Zeit, um die 103 km bis Herfølge zurückzulegen, wo um 10.30 Uhr der 4.Liga-Knaller stattfinden sollte. Klappte auch alles wunderbar, da unser Navi „Adelheid“ seit der letztjährigen Skandinavien-Tour ja zusätzlich mit einer nordeuropäischen Straßenkarte bestückt ist . Der dortige Sportdirekter, mit dem ich in der Planungszeit vorab in schriftlichem Kontakt war, teilte mir zwar leider mit, dass die 2.te Mannschaft diesmal nicht im Stadion( Kap. 7.441 ) spielen würde, da kurz drauf die erste Mannschaft noch darin zu spielen hat (wenn nicht beide zu Hause spielen darf auch die zweite Garde auf dem Hauptplatz ran). Aber er erwähnte ein zweites Stadion, welches sich in unmittelbarer Nähe befinden würde und dort würde das Spiel dann stattfinden. Na gut , wenn er von Stadion spricht wird da schon bissi was sein und nachdem wir viel zu früh da waren und ich den Platzwart, der gerade dabei war den Rasen des Hauptsstadions zu mähen, nach der Austragung unseres Kicks befragt hatte, stand der Kickoff felsenfest und wir latschten die 150 Meter zum angedeuteten Austragungsort. Da ließ sich dann aber schon aus der Entfernung erkennen, dass die niedrigen Erwartungen eventuell noch unterboten werden würden, denn bis auf 2 große Steinstufen auf einer Seite ( die konnten aufgrund der Höhe aber durchaus als Sitzplätze durchgehen), konnte das Gelände nicht wirklich viel aufbieten.

Frau Schu war direkt mit einem „und dafür stehe ich mitten in der Nacht auf“ zur Stelle :o) und der Vereinsopa dafür umgehend mit einem Din-A4-Blatt mit den heutigen Aufstellungen am Start. Eintritt kostete es also keinen, Karten gabs demnach auch nicht und ebenso das Catering fiel flach. Für den Fall war aber vorgesorgt und 1,5 Liter hessisches Nationalgetränk wurden aus dem Rucksack gezaubert. Na dann mal los hier, 3.ter gegen 9.ter war angesagt und am Spiel gab es über weite Strecken auch überhaupt nix zu meckern. Flott flog das Bällchen hin- und her, intensiv brüllten sich die Akteure an oder vielleicht riefen sie sich auch nur was zu. Verstanden haben wir wenig bis gar nix, aber wir sind ja auch nicht primär hier um unser Dänisch aufzupolieren. Die Gäste sah ich mit zunehmender Spieldauer ebenso zunehmend im Vorteil und wenn die auffällig spielende Nr. 9 der Gäste heute nen bisschen mehr Zielwasser getrunken hätte, wäre das Halbzeitergebnis bestimmt nicht 0:0 gewesen. Die Pause dauerte gerade einmal neun Minuten und bei weiterhin strahlenden Sonnenschein ( wenn auch nur maximal 15 Grad) wurden die Bemühungen der Gäste in der 59sten dann endlich auch mal belohnt und gerade einmal 10 Minuten später mit nem Kracherkopfball unter die Latte so was wie ne Vorentscheidung hergestellt. Da freuten sich auch die mitgereisten ca.20 Normalos recht laut und den Schlusspunkt in einem lebhaften Kick (verglichen mit Deutschland hätte ich dafür mal Gruppen -bis Verbandsliga geschätzt) setzten dann erneut die „Svebøller“ in der 89sten.

Jetzt war es bald halb 1 und somit genug Zeit um das 40 km entfernte Næstved anzufahren, wo um 15.00 Uhr das zweite Spiel des Tages anstand.

14.09.08 Næstved BK - Kolding FC 2:2

Von amaschu, 17:06

14.09.08 15.00 Uhr Næstved BK - Kolding FC 2:2 (2.Liga Dänemark / Næstved Stadion / Kapazität 10.000
Ca.1.200 Zuschauer / ca. 25 Gäste / ( Eintritt 70 Kronen= 9,40 € ) / 0,4er 35 DKR=4,70 € / Tageskilometer : 390 km ( 351 km Auto , 39 km Schiff )

Das Zeitpolster war also immens (na wer hat das denn schon wieder so schön geplant ?:o) ), gleiches galt mittlerweile auch für den Hunger und kurzerhand wurde ausgiebig Rast an nem Landstraßen-Imbiss gemacht, welcher mit Riesenportionen (Monsterburger, Monstercalzone + Schnickschnack) und gar nicht mal so typisch skandinavischen Preisniveau für 18€ die Mägen bis oben hin voll stopfte. Viel zu früh waren wir dann trotzdem da und da meine Frau noch immer nicht so gerne im Auto auf Stadionparkplätzen abhängt, während ich der KT ein wenig Gewicht abnehme, bin ich schon mal ne Stunde vorher hingestiefelt um zu erfahren, dass meiner Reservierungsbemühung scheinbar niemand Beachtung geschenkt hatte. Aber das machte wenig, ein gütiger Ordner wackelte mit dem „German Photograph from Frankfurt“ mal schnell ins Büro und schon wurden wir freundlich hereingebeten.


Normalerweise erwähne ich auf die seltene Nachfrage ja schon gerne meinen wirklichen Herkunftsort, bin aber in dem Fall davon ausgegangen, dass sie mit Eschborn vielleichtt nicht so viel anfangen können. Hauptsache ich habe nicht Rostock gesagt, denn das wäre wohl erst recht nicht gut gekommen, nachdem der Rostocker Anhang wenige Wochen zuvor im Testspiel an selbem Orte na ja sagen wir mal ein wenig Spaß gehabt hat :o).

Die Frage nach Eintrittskarten, welche wenig später direkt mal eingeläutet wurde, erwies sich übrigens als wenig sinnvoll: in Næstved gibt es nämlich nie welche. Zumindest bestätigten mir dies 3 unabhängig voneinander befragte (man könnte auch angebettelte sagen) Menschen. Dafür wurde von einer Dame in Vereinskleidung ein Programmheft in Empfang genommen, von dem ich aber nicht wirklich wusste, dass es 3 € kostet. Als ich das bemerkt hatte war es aber eh schon fast komplett durchgeblättert, sorry:o).

Das Stadion wie erwartet nicht der große Aufreger: die deutlich in die Jahre gekommene 12reihige und überdachte Haupttribüne machte einen leichten Retroeindruck und versprühte dabei einen Hauch von Münchner Olympiastadion. Der Rest bietet 6 große Stufen zum Stehen oder Sitzen (so wie wir) und dahinter noch Graswälle, die sich heute ebenfalls über etlichen Besuch freuen durften. Der Gästeblock ganz links der Gegentribüne wurde heute (?) mit ein paar Bauzäunen gestaltet und mit einem eigenen Bierstand ausgestattet. Dort drin befanden sich auch ein paar jüngere Leute, die mit Fahnen und diversen Doppelhaltern hantierten und oftmals rege bemüht waren, ihre Mannschaft per Gesang nach vorne zu treiben.

Auf Heimseite tummelte sich dagegen eher das typische Tribünenpublikum und bis auf ein paar ganz vereinzelte Anfeuerungsrufe aus dem unteren Bereich der Haupttribüne, würde ich da nicht von Support sprechen wollen. Im Spiel 11ter gegen 15ter ging es mit dem 1:0 nach Kopfball in der 8ten und dem direkten Ausgleich in der 9ten auch erstmal torreich los, bevor der Rest der Halbzeit das Prädikat „absolut zum vergessen“ sein Eigen nennen durfte. Und ebenso wenig wie bis zur HZ los war, wurde dann auch in der 2ten Hälfte geboten. Wenn in der 53sten nicht ein Gästeverteidiger den Schlappen blöderweise in die Schussrichtung gehalten hätte, wäre das Eierding wohl auch nicht zum 2:1 ins Tor geömmelt. Aufgrund des in der Schlussviertelstunde des Kicks eingeleiteten Sturmlauf der Kicker aus Kolding, welcher mit dem 2:2 in der 78sten per Kopfball auch erfolgreiche Früchte trug, kam dem Spiel eine gerechte Punkteteilung zu und die mitgereisten Kiddies noch eine Gelegenheit zum Blockpogo, die auch recht enthusiastisch genutzt wurde.

Zurück gings dann direkt im Anschluss nach Gedser, hatten wir doch noch Hoffnung (trotz gebuchter Abfahrtszeit um 21.00 Uhr) den Kutter 2 Stunden vorher nehmen zu können, wenn wir denn rechtzeitig vor Ort wären. Das stellte sich auch in keinerlei Hinsicht als Problem heraus und bestätigte sich dann auch darin, dass die Fähre in Richtung Deutschland wesentlich leerer war als noch am Morgen. Weder Frau Schu noch Mageninhalt gingen retour über die Reling (trotz noch immer in der Handtasche verborgenen Reisetabletten) und nach 20 Stunden Abwesenheit vom Hexenhaus waren wir auch schon wieder da. Ab in die Kiste, ab in die Räucherkammer und gute Nacht für heute.

Samstag, 13. September 2008

13.09.08 FC Anker Wismar - Schweriner SC 3:1

Von amaschu, 07:31
13.09.08 10.30 Uhr FC Anker Wismar - Schweriner SC 3:1 ( Landesliga Mecklenburg-Vorpommern A-Jugend / Jahnstadion / Kapazität 5.000 )
Ca.25 Zuschauer / 2 Gäste / Eintritt nix / Bier ? / Tageskilometer : 14 km mit dem Auto










13.09.08 FC Anker Wismar - Sievershäger SV 1950 0:1

Von amaschu, 07:30
13.09.08 14.00 Uhr FC Anker Wismar - Sievershäger SV 1950 0:1 ( Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern/ Kurt-Bürger-Stadion / Kapazität 8.000 )
300 Zuschauer / 6 Gäste / ( Eintritt 4 € ) , Frau Schu 3 € / 0,4er 2,50 € / Tageskilometer : 14 km mit dem Auto










Mittwoch, 10. September 2008

10.09.08 SC Concordia Hamburg II - TSV Neuland 3:1

Von amaschu, 08:02
10.09.08 SC Concordia Hamburg II - TSV Neuland 3:1 ( Landesliga Hamburg Staffel Hansa /Stadion Marienthal / Kapazität 6.500 )
Ca.95 Zuschauer / ca. 40 Gäste / ( Eintritt 4 € ) , Frau Schu 4 € / 0,3er 2 € / Tageskilometer: 264 km mit dem Auto












Sonntag, 10. August 2008

10.08.08 FC 1920 Zuzenhausen - TSG 62/09 Weinheim 2:1

Von amaschu, 07:55

10.08.08 FC 1920 Zuzenhausen – TSG 62/09 Weinheim 2:1 ( Viertelfinale Verbandspokal Baden, Neues Sportzentrum Zuzenhausen, offiz.Kap.2.000 )
Ca. 300 Zuschauer / Gäste ? / ( Eintritt 4,50 € ), Frau Schu 2€ / 0,3er 2€ / Tageskilometer: 463 km mit dem Auto

Batterien am Arsch, paar Handyfotos kommen demnächst


Das Frühstück bei Omi war zwar nicht der erwartete Alm- und Frischmilchkracher, aber ok. Nach dem Studieren des gereichten Bilderalbums der letzten 40 Jahre im Hause Christel wurde alsbald auch wieder aufgebrochen
Gestern war aufgrund der Chaosfahrt nicht viel zu holen in Sachen Bodensee und auch die Besänftigung für Frau Schu ließ somit auf sich warten. Dies hieß es heute nachzuholen und schon um halb 10 waren wir bei Sissi-Wetter in Bregenz, flanierten (endlich mal) entspannt an der hübschen Promenade umher. Groundspotting beim Stadion von Casino Bregenz war auch noch drin, Frau Schu bekam ein Eis und ich revanchierte mich noch mit dem Besuch der Freilichtbühne. Alles easy :o). Aber wie so oft mahnte auch schon wieder der Spielplan zum Aufbruch, gut 320 Kilometer bis Zuzenhausen waren zu bewerkstelligen und bei nur gut 4 Stunden sollte da nun bitte schön auch nicht annähernd so viel schief gehen wie gestern. Aber schon wieder zogen dunkle Wolken auf - heute aber „nur“ auf der Straße: „Allgemeine Verkehrskontrolle“ hieß das Schlagwort, kurz hinter der Grenze wurden wahllos die Karren von der Bullerei auf den Parkplatz zur Durchsuchung geleitet. Gut gebibbert, wir waren heute mal nicht in der Verlosung und bevor kurz darauf der nächste im Radio angekündigte Stau inklusive uns weitermachen durfte, verließen wir die AB und tuckerten wenig zeitoptimiert auf der Landstraße umher. Zumindest hier lief es, später wieder Bleifuss und zeitgemäß rollten wir im „Dietmar –Hopp -Weg“ vor. Nicht ganz zufällig ist Zuffenhausen der direkte Nachbarort von Hoffenheim und nicht ebenso zufällig nach dem Gönner benannt, der hier das Trainingszentrum in Zuzenhausen bezahlt hat. Ein paar Euro mehr hätte er wenn´s nach mir gegangen wäre schon drauflegen können, dann wäre der Ausbau vielleicht ein wenig üppiger ausgefallen als 5 große Stufen auf einer Seite mit Graswall und Holzbänken dahinter. Nichts spektakuläres, aber immerhin gut 130 Kilometer näher an Zuhause als meine eigentliche Planung mit dem SV Bötzingen in der Verbandsliga Südbaden (die konnte ich leider nicht ganz durchsetzen :o) ).Batterien waren auch noch alle, Rapid hatte Tribut gezollt und daher musste das Handy für das Nötigste mit ran. However, ließen wir uns eben hier auffällig blöd von den Einheimischen angucken. Jeder verdrehte den Hals nach uns, kann ich ja auch nix dafür wenn hier in dem Nest jeder jeden kennt. Der 5te gegen den 4ten durfte es heute sein, vielleicht geht da ja was in Sachen fußballerischer Unterhaltung, wenn schon stimmungsmäßig diesmal extrem wenig zu erwarten war (schrieb doch schon mal jemand in seinem Bericht, dass in Zuzenhausen wohl eines der gleichmütigsten Publikums ever beheimatet wäre :o) ). Und diesem Veto schließe ich mich nach dem dortigen Besuch auch an: kaum ein Mucks zu hören, und das obwohl die Kulisse nun wirklich gar nicht mal schlecht war. Am lautesten waren (wieder Mal) die rumturnenden Kinder, die sich für die Spielgeräte weitaus mehr begeistern konnten als für das Spiel. Typisch Deutschland, alles Gören :o).Die Rasenbeschaffenheit war selbst für ein Greenhorn wie für mich als deutlich überdurchschnittlich erkennbar , was ein Wimbledon – Geläuf, von dort hat Herr Hopp womöglich auch die Samen liefern lassen…..Egal, SchuSchu to serve :o). Dolle war es erstmal nicht, auch wenn eine Heimführung nach einer Riesenchance sowie einer nicht gepfiffenen elfmeterreifen Situation in der 39sten mittlerweile wohl doch verdient gewesen wäre. Ich bangte also recht nachhaltig um meine Anti-0:0-Serie, was sich bis auf weiteres auch nicht änderte, da die Gastgeber den Schwung aus der Endphase der ersten Halbzeit nicht mit aus den Kabinen gebracht zu haben schienen und nach einer Notbremse in der 70sten sogar in Unterzahl gerieten. Auweia, is mir doch egal wer hier eins schießt, mach et Weinheim :o). Und schwupp stands in der 73sten 0:1, das nenn ich mal unverdient :o). Jetzt ging hier so langsam die Sause los: die Zuschauer zwar nach wie vor lässig, dafür blökten nun Spieler und Trainer durcheinander und der angestresste Schiri wusste sich in dem Halligalli auch nur noch mit „spielt endlich Fußball und lasst mich zufrieden wenn ich pfeife“ zu helfen :o). 76ste dann der Pfiff, Elfmeter für Heim, Ausgleich zum 1:1. Danach Weinheim die Hosen voll, Zuzenhausen will selbst in Unterzahl das Ding noch drehen, scheiterten aber an der fortgeschrittenen Abschlussschwäche. Jetzt war Action in der Sache, zu viel anscheinend für den Schiri, der in der Nachspielzeit wie ich (und viele andere) ein Foul außerhalb des Strafraums darin gesehen haben will und erneut auf den Punkt zeigte. Hohoho, der geht dann auch noch rein, 2:1 und direkt Abpfiff. Finale furioso, hätte das Spiel in Weinheim stattgefunden (die haben auch gerne mal 1000+ Zuschauer) wäre jetzt wohl Polizeischutz angesagt gewesen (oder zumindest Regenschirm zur Abwehr fliegender Gegenstände).Manchmal genügt einem auch nur ne heftig turbulente halbe Stunde um zufrieden nach Hause zu fahren.

Samstag, 09. August 2008

09.08.08 SC Rheindorf Altach - SK Rapid Wien 2:7

Von amaschu, 07:29

09.08.08 SC Rheindorf Altach – SK Rapid Wien 2:7 (1.Liga Österreich, Cashpoint Arena alias Stadion „Schnabelholz „ Kap. 8.700)
7.500 Zuschauer / ca. 600 Gäste / (Sitzplatz 16 €), (Frau Schu 16€) / 0,5er 3€ / Tageskilometer: 440 km mit dem Auto

Und schon startetet der kürzlich „angedrohte“ Kurztrip in den Vorarlberg mit dem primären Ziel, das letzte verbliebene Stadion (genauer gesagt das letzte verbliebene unbesuchte) der Kommerzliga Österreich aufzusuchen. Die finanziellen Machenschaften muss man zwar nicht gut heißen, die Atmosphäre im Land spricht mich allerdings schon an. Nicht so ansprechend fand eventuell Frau Schu die Idee, extra dahin zu brettern, aber a) lag der Termin ideal zum spielfreien FCE -Wochenende und b) lohnt sich jedes Spiel wenn Rapid Wien an den Start geht – fantechnisch unangefochten die Numero Uno in Österreich. Natürlich hoffte ich auch mit ner Exkursion zum Bodensee noch zumindest ein bisschen was an guter Laune bei meiner Begleitung rauszukitzeln, was sich allerdings als nicht ganz so einfach herausstellen sollte… Auch die frühmorgendlichen Grundvoraussetzungen waren vorerst nicht die allerbesten: am Vorabend wie auch immer übel das Knie angeschlagen, morgens beim Wecker ausdrücken nen derbem Krampf im Bein bekommen und dann nach dem Verlassen der Dusche und ohne Weitsicht (aufgrund der nassen Haare im Gesicht) gegen die Wohnzimmertür gelaufen…..das konnte nur besser werden. Aber nein, meine liebe Frau war überhaupt nicht motiviert für nen schönen Ausflug mit dem Auto und das auch noch morgens um 8. Dazu kam passend dann der 1. Stau nach nur 30 Kilometern und noch vor Darmstadt. Halbe Stunde hier gestanden, bei Pforzheim sowieso, kurz darauf als es mal wieder rollte dafür direkt geblitzt worden. Nach gut 6,5 Stunden für 440 km und 5 Staus waren wir dann endlich da. Zumindest in Altach, Stadion direkt an der Autobahnabfahrt, jetzt musste unser Navi nur noch den Ort unserer Unterkunft finden. Der sollte lt. telefonischer Auskunft einer älteren Dame ca. 3 km hinter Götzis (Nachbarort von Altach) liegen und auf meine Frage wie die Straße denn hieße, war die Antwort : „es gibt nur eine Straße“. Dass die angesprochenen 3 km dann quasi nur bergauf gingen, vorbei an Schafen und Ziegen und Felsen und das ganze auf einer Straße, auf der alleine von der Breite her nur ein Auto fahren konnte, war man sicher, dass hier oben im Grunde keiner mehr wohnen kann. Wie ne andere Welt und siehe da: es taten sich hoch oben noch ein paar Häuser auf, sogar ein menschliches Wesen konnte befragt werden, die uns darüber informierte, dass es ungefähr noch einen Kilometer weiter die Alm hoch geht….Waaaaasss?Unglaublich. Und dort kam tatsächlich noch ein Haus, nämlich unseres, und den schmalen Schotterweg dorthin konnte ich im dritten Versuch dann sogar befahren, bevor wir schlussendlich vor ner dicken Holztür standen. Eine Oma mit freundlichem Gesicht machte die Tür auf und nach kurzem Smalltalk brachte sie uns in unser Zimmer im ersten Stock ihres Wohnhauses: alles megaklein, Toilette und Bad sollten wir mit ihrem Sohn zusammen benutzen, der „heute auch noch zu Besuch aus Wien kommen wird“….Aber nicht weiter schlimm, die Hütte war megakult und wenn man so nen Ausblick vom Balkon hat, braucht man gewiss auch keinen Fernseher :o). Wann wir morgen frühstücken wollen, wollte sie noch wissen, weil sie „morgen nämlich die Oma für die Kirche fertigmachen muss“. Wie jetzt? Ich dachte, sie wäre hier die Oma im Haus, aber nein, gegenüber in so ne Art Hexenhaus wohnte noch die 95 jährige Mutter…..hier war was los, kam man sich vor wie im Film.


Erstmal nur 2 Bier getrunken und Frau Schu angeboten das Auto erst noch mal erneut die unerkundeten Serpentinen runter ins Tal und zum Essen fassen zu lenken. Gar nicht so einfach war das – die Gurkerei sowieso und das „Essen fassen“ genauso, Altach an einem Samstag Nachmittag gegen 17.00 Uhr ist wahrscheinlich das langweiligste Dorf, welches jemals in einer ersten Liga gespielt hat. Da war ja gar niemand auf der Straße…..geschweige denn hätte irgendwo was offen gehabt , außer vielleicht der Vorraum der örtlichen Sparkasse (wo man nicht unbedingt satt wird). Aber eine Lokalität hatte dann doch Mitleid, nach ner Stunde Rumlatscherei konnte in ner Art Biergarten Platz genommen werden und jetzt gab es doch tatsächlich mal was positives zu vermelden: die Portionen waren mächtig und vor allem auch mächtig lecker.


Frau Schu drängte dann verstärkt zum Aufbruch, während ich es eher langsam angehen ließ und das Zeitpolster als durchaus groß ansah. Um 10 vor 7 waren wir dann am Auto angekommen um dann halt die 2 oder 3 Kilometer zum Stadion zu fahren. Frau Schu konnt´s nicht fassen, dass ich noch in aller Ruhe nen Bier aufmachte und das „so kurz vor dem Anpfiff“. Dann löste sich auch dieses Missverständnis irgendwann zum Glück mal auf, denn Kickoff war halt um 19.30 Uhr und nicht um 19.00 Uhr – naja, angeblich hätte ich wohl immer behauptet ginge es um 7 los….:o).


An der Kasse war in dem Moment nicht so viel los, waren wohl schon etliche drin und ruckzuck hatte ich die 2 vorbestellten Tribünenkarten, mit denen - wie vorab vom sportlichen Leiter schriftlich versichert - ein freies Bewegen im kompletten Stadion möglich sei. Das Stadion wie erwartet nicht der ganz große Aufreger, aber bekommt immerhin das Prädikat gemütlich (insofern man sich halt nicht im Gästeblock aufhält oder aufhalten muss). Dieser hatte eher was von nem Affenkäfig nach französischem Erstligavorbild: ganz rechts in der Ecke, ca. 10 Meter hoher Maschendrahtzaun, angeblich für 500-600 Menschen vorgesehen, selten so was ungemütliches im Stadion gesehen….


Wir hatten zwar 2 ganz nette Sitzplätze auf der ausverkaufen Haupttribüne (13 Reihen Sitzschalen, überdacht), welche wir auch kurzzeitig einnahmen, allerdings waren von dort aus gesehen die Gästefans 50 Meter links von uns und überhaupt nicht zu sehen, so dass wir einmal komplett auf die andere Tribünenseite (ca. 7 Reihen, überdacht) wechselten. Da war zwar ebenfalls kein Sitzplatz mehr frei, aber es steht sich doch eh meist besser und auch bei fast voll besetztem Haus (angeblich waren ja noch 1.200 Plätze frei, wüsste jetzt aber nicht wo die gewesen sein sollen) hab zumindest ich wenig Sichtprobleme. Frau Schu hingegen musste dann schon ab und zu mal die Biergarnituren im Hintergrund erklimmen :o).


Vor der Heimkurve (hinter dem Tor, 13 Reihen Stahlrohr und auch auf der gleichen Seite wie der Heimblock, der sich seitlich der HT im Eck befindet) gab es dann auf dem Rasen ne angemeldete Pyroeinlage und ein paar Schwenkfahnen – naja, qualmte recht derbe und zog dann verstärkt direkt weiter in den Bereich der VIP- Tribüne. Die werden sich gefreut haben :o).


Rapid bedachte die Aktion mit Pfiffen und verzichtete erstmal auf Feuerwerk. Dafür wieder einmal ne gelungene Aktion zum Spielbeginn: schönes fettes Spruchband vor den ganzen Block „GLÄNZE FÜR UNS RAPID“ und grüne und silberne Folien im Block. Das mit dem „Glänzen“ sollte sich an dem heutigen Tag aber nun wirklich auch hinlänglich bestätigen. Auf Heimseite fühlten sich in etwa 100 Leute mit ein paar Doppelhaltern für die Stimmungsmache verantwortlich, die stimmten auch des Öfteren mal was an, hatten gegen den routinierten und bekanntermaßen als äußerst enthusiastisch bekannten Wiener Anhang allerdings selten gute Karten .


Der Spielverlauf tat sein übriges, obwohl man den Vorarlbergern absolut zu Gute halten muss, dass selbst in HZ 2 noch regelmäßig gesunden wurde (inklusive ner ordentlichen Ladung weißen Rauch) .Aber erstmal von vorne: und es dauerte gerade mal 9 Minuten bis Rapid mit 0:1 in Führung ging, was direkt mal 15 Leute den Zaun in 3 Meter Höhe besteigen ließ und die erste Fackel im Block nach sich zog. Mitten hinein in den Jubel fiel 2 Minuten später schon der Ausgleich. Da muss man attestieren, dass es selbst beim Dorfverein Altach mal recht laut wurde, wenn auch die Tribünenleutz mitjubelten. Mittlerweile wurde der erstaunte „Waldschrat“ gesichtet, den ich zuletzt ebenso überraschend beim Wien-Derby im März getroffen hatte. Dass er mittlerweile von Chemnitz nach Wien umgezogen war wusste ich zwar, dass er nun zum Rapid-Fahrer mutiert ist, allerdings nicht. Ebenso zufällig kamen wir dann mittlerweile zu dritt mit einem Allesfahrerfotofreak der „Rapidseidls„ (Fotos vom Spiel siehe auch : www.rapidseidls.at ) aus Wien ins Gespräch und fertig war eine illustre Runde für ein illustres Spielchen.


Dann hieß es anschnallen für DEN Zwischenspurt: 1:2 21ste, 2:2 28ste , 2:3 30ste, 2:4 31ste.Und während man sich fragte was denn hier bloß los ist, hieß es auch schon 2:5 in der 36sten. Die konnten mittlerweile machen was sie wollten, 2 Stationen und die Kugel war im Strafraum. Die Haupttribüne nur noch am Pfeifen und ich war mir sicher, dass das Stadion sich heute äußerst früh womöglich deutlich leeren könnte.


Der Gästepöbel kam aus dem Feiern kaum noch raus, Tollhaus war angesagt und mit nem weiteren Treffer in der 45sten ging die Geschichte mit 2:6 !!! in die Pause. Hohohoh, wann hat man denn so ein HZ -Ergebnis in der ersten Liga eines Landes mal sehen dürfen? Da durfte man insgeheim ja schon mal von neu Endstand a la 4:11 träumen :o). Nachdem in der Halbzeit im Vereinsheft Schnabelpost geblättert wurde, gab es zum Intro der 2. HZ ne kleine, aber ganz gelungene Luftballonchoreo (Herzen?) im Gästeblock zu besichtigen , die mit einigen „Rapid“ und „Wien „ - Spruchbändern untermalt wurde. Dem Gästemob konnte man dann einen 45minütigen Dauersupport (in einem bestimmten Takt, flogen andauernd alle Oberteile der Leute in die Luft, kam sensationell) ohne eine einzige Pause attestieren, die ganze große Lautstärke fehlte heute aber teilweise.


Dazu sah das aber extrem fett aus, wenn mittlerweile gut 25 Leute in 5 Metern Höhe wie die Tiere am Zaun hingen und dann und wann von hinten per Bengalo der Kontrast ausgeleuchtet wurde. In der 63sten mit dem 2:7 wurde ne Fackel gleich direkt oben auf dem Zaun geschwenkt, die gut postierte Bullerei schräg oberhalb auf der Tribüne griff aber nicht erkennbar ein. Richtig abgefackelt wurde dann noch mal 10 Minuten vor Schluss, da war die Kamera mal wieder (vor allem meine bescheidene Version) zu Schwerstarbeit aufgerufen, um den quasi brennenden Block halbwegs drauf zu bekommen. Schade, dass es bei diesem einen Treffer (trotz diverser angeblicher Abseitstore oder Alutreffern) in Halbzeit 2 blieb, trotz allem ein denkwürdiges Spiel mit seltenem Spielausgang.


Der Chemnitzer Kollege hatte nun noch ne lange Fahrt im Nachzug vor sich und wir nur noch die Aufgabe, schnellstmöglich vor dem Abfahrtsstau (viele waren aber auch tatsächlich schon zur 60sten oder so verschwunden) das Dorf zu verlassen, was per schnellen Schrittes zum Parkplatz auch gut gelang. Frau Schu durfte (vielmehr musste es jetzt) sich auch mal im Dunkeln an den Serpentinen probieren, alle heil oben angekommen, niemanden umgefahren. Beschaulich endete der Abend auf dem Balkon ohne ein einziges Geräusch (sogar die Kühe samt Kuhglocken hielten mal die Gusche :o)) und inmitten mystischer Berg – und Wiesenskyline.

Weiter gings am nächsten Tag in Zuzenhausen...