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Sonntag, 07. Dezember 2008

07.12.08 SC Freiburg - FCR 2001 Duisburg 0:3

Von amaschu, 12:50

07.12.08 11.00 Uhr SC Freiburg – FCR 2001 Duisburg 0:3 ( 1.Bundesliga Frauen / Möslestadion / Kapazität : 18.000 )
Ca. 330 Zuschauer / ca. 20 Gäste / (freie Platzwahl 6 €) / 0,33er 2 € / Tageskilometer : 845 km mit dem Zug

Beginnen sollte dieser Bericht eigentlich mit ein paar Erzählungen über das U19 – Bundesligaspiel im tiefsten Schwarzwald, genauer gesagt in Villingen. Da spielte aber der Winter nicht so ganz mit und schon freitags schrieb mir die Dame der Geschäftsstelle, dass der Kick nicht wird stattfinden können. Daraufhin mal den SC Freiburg angeschrieben und die dortige Angestellte bewies nicht nur eine blendende Reaktionszeit von gerade einmal 10 Minuten, sondern auch die positive Antwort: von einer in einer Gefahr befindlichen Austragung ist uns nichts bekannt“ wusste zu gefallen. Na also, geht doch.

 In unserer heimischen „Hier schmeißen wir alles ausländische Geld rein – Kiste„ fanden sich sogar noch Überbleibsel einer letztjährigen Fahrt in Höhe von 26 Franken .Ich glaube ich verrate hiermit kein Geheimnis, dass die sich nirgendwo so gut ausgeben lassen wie in der Schweiz. So waren zumindest die voraussichtlichen Fixkosten rein optisch ein wenig gemindert, was natürlich auch nicht viel mehr als eine Milchmädchenrechnung ist :o). Abgesehen davon ist dies kleine Land eh das falsche Ziel um günstig zu hauswirtschaften, denn billig ist da wohl einzig und allein das Benzin….

Die wohl größte Überraschung des Tages wartete direkt am frühmorgendlichen Frankfurter Hauptbahnhof: der frühere Wegbegleiter Michel steht am selben Gleis und nicht nur das, zufällig hatten wir sogar das identische Tagesprogramm anvisiert. Überraschung gelungen, also ging es fortan (nach kurzer „Eingewöhnungsphase“) im Doppelpack weiter. Redebedarf wäre womöglich da gewesen, viel Zeit frühere Geschehnisse erstmal aufzuarbeiten blieb aber auch gar nicht, war doch die erste Fahrkartenkontrolle des Tages auch zugleich DER Brüller des Tages. Kommt doch eine Männerstimme in DB-Uniform durch den Zug und verlangt Einsicht in die Fahrausweise. An und für sich ein ganz normaler Vorgang: wenn der Typ halt nicht rot lackierte Fingernägel, Damenkette, lange Ohrringe, geschminkte Wangen und das volle Tuntenprogramm aufgeboten hätte. Mrs. Doubtfire beschreibt das Erscheinungsbild wohl recht treffend. Nicht dass jetzt der Eindruck entsteht, ich wäre nicht weltoffen oder tolerant – aber das war situationsbedingt einfach zu viel :o). Gut abgelacht und schon war Umsteigebahnhof Mannheim erreicht, wo es erst lt. Anzeige und auch Durchsage in 30 Minuten weitergehen sollte und das „because of suicide“.


Dass wir schon nach 20 Minuten und erfolgtem Kiosküberfall beim legendären 24-Stunden-Dönermann wieder am Gleis standen, erwies sich als äußerst glücklicher Umstand, denn sofort fuhr das Ding los und es reifte die Erkenntnis, dass man sich bei der DB noch nicht mal mehr auf die mitgeteilte Verspätung verlassen kann. Fortan konnte sich im angenehm leeren Zug der Gerstenzuführung gewidmet werden und gegen halb 11 erreichten wir trotzdem noch zeitgerecht Freiburg. Dort wurde unfreiwillig ne wirre Alte als Gesprächspartnerin gewonnen, welche (bereits rauchend) nach ner Zigarette verlangte. “Aber sie rauchen doch schon“ „Ja , aber die brauch ich für später“ “Nö , dann nicht“. Aber der Käse war noch nicht ganz gegessen, musste ich mich doch im Anschluss mit der Frage auseinandersetzen, „ob ich denn schon im goldenen Buch gelesen hätte“? Nein, hab ich nicht, dann mal noch viel Spaß mit dem Dachschaden und weiter mit der Straba in Ri. Stadion.

Dies konnte dann vollends überzeugen: zwischen 7 und 12  Stufen auf allen Seiten und obendrauf noch ne hoch gesetzte 12reihige überdachte Tribüne mit Holzbänken , ein richtig schönes und olles Ding.. Fußballerisch war es dafür eher nicht das ganz große Kino: Duisburg massiv überlegen und konnte sich sogar erlauben 2,3 Großchancen so was von sinnlos zu verstolpern, um dann in der 31sten doch wohlverdient in Führung zu gehen (obwohl dieser zählbare Erfolg auf der Tribüne und auch bei uns zu einer gewissen Verwunderung führte, weil es keiner wirklich mitbekommen hatte…)

Ich machte mich derweil mal auf zu nem Opa zwecks Kartenerwerb des heutigen Kicks, staunte dann aber nicht schlecht als dieser nen dicken Stapel Eintrittskarten aus der Innentasche seiner Jacke beförderte und mir die von heute raussuchte: „die können Sie haben , die ist eh kaputt“. Er meinte mit „kaputt“ offensichtlich diesen Miniabriss an einer Seite, womit ich zumindest ganz gut leben konnte. Auf die Frage nach seiner Herkunft bekam ich „aus Hamburch„ als Antwort. Na mal sehen ob ich mit 70 auch noch Sonntag morgens 750 km entfernt von zu Hause Frauenfußball gucke und dabei stapelweise Eintrittskarten mit mir rumtrage :o).

Wir trugen alternativ jetzt erstmal einige Tannenzäpfle in Glasflaschen von der Theke weg, welche ansatzweise mithalfen, das Kinderschrei der F-Jugend ( „SC Freiburg , SC Freiburg , SC Freiburg…“) ein wenig aus dem Ohr zu bekommen. Die ca. 20 mitgereisten Stammtischkutten vom FCR Duisburg gaben einige Male ein „Auf geht’s , Duisburg , auf geht’s“ (aber auch nur das) zum Besten und mit dem 0:2 durch „Super Linda , Super“ gings in die Kabine. Michel checkte mit seinem mobilen Mini- PC dann nochmal die Weiterfahrt mit dem Freiburger Verkehrsverbund, dies brachte eine doch kürzere Verweildauer bei den Frauen zu Tage als ursprünglich angenommen und nach ausgiebiger Fotorunde und vielen „Linda , Linda“ – Rufen später mussten wir in der 65sten leider wieder los.
Weitere Fotos :