Stufen, Kurven und der FC Eschborn

Vierter Anlauf mit Pfullendorf, nachdem der Kram schon dreifach abgesagt wurde. Ich habe ja eigentlich nix gegen die Pfullendorfer Mannschaft direkt, aber aufgrund deren Mistwetter dort im Winter + ihrer beknackten geographischen Lage + der etwas wenig existierenden Bahnverbindung dorthin, müssten die doch endlich mal runter (alternativ wäre für mich auch ein Wechsel in die dritte Schweizer Liga diskutabel :-)). Hat leider die letzten Jahre schon nicht so gut geklappt, vielleicht können wir ja heute bisserl nachhelfen :-) Wie auch immer: mit dem Zug kommt man nicht mehr zurück, in ihrem ollen Landgasthof für 80€ sollen sie selber übernachten, also war eigentlich ne Autoübernachtung angedacht. Diese schien aber letztendlich bei bestenfalls zu erwartenden Null Grad auch nicht mehr so nett zu werden. Also mal freundlich bei den Eschborner Verkehrsbetrieben nachgefragt, dankenswerterweise umgehend ein „Go“ bekommen und somit um halb 12 beim Eschborner Treffpunkt am Vereinsheim aufgeschlagen, wo die Mannschaft noch mit einem stärkenden Nudelessen beschäftigt war und auch ich noch einen Teller besabbern durfte :-) Über die quasi komplette Anwesenheit „der Alten“ im Bus war ich dann doch etwas überrascht und es ist schon bewundernswert, wie eisenhart sich manch 80jähriger noch ne 16stündige Tour antut. Mal sehen, ob ich das in XY-Jahren auch noch so hinbekomme oder ob ich da eventuell schon in dem Altenheim in Eschersheim wohne, das bekanntlich direkt neben dem Sportplatz liegt und ich so zumindest noch sämtliche Spiele des FV Eschersheim live mitverfolgen könnte :-). Abfahrt 12.06 Uhr, anders als in der Schule oder bei Klassenfahrten saß ich heute mal in Reihe 3, wo ja sonst immer nur die Streber sitzen. Später saß ich in der Schule auch immer ganz vorne, aber nur deswegen, weil ich ohne Brille nix mehr erkennen konnte und für ne Brille zu eitel war. Heute habe ich ne Brille und sitze eben trotzdem vorne. So ändern sich die Zeiten, man wird ja auch – selbst wenn es schwer fällt – irgendwie reifer …:-) Ausgerüstet mit Buch, Bildzeitung, Börsenkursen und meinem reaktivierten Musikstöpselteil wurde dem Event entgegen gezuckelt: mit Coras „Amsterdam“ ereichten wir Lorsch, die Flippers trällerten rund um Mannheim und Fancys „Flames of Love“ loderten eben irgendwo dahinter :-). Hinter mir die Herren K.O. und H.B., die – und das meine ich wirklich überhaupt nicht despektierlich – schon ein bisschen was von den beiden aus der Muppet-Show haben :-). Da traten ja Geschichten zu Tage, die es ganz schön in sich hatten. Zum Beispiel: „also die haben da doch das dieses Rothaus- Pils in Pfullendorf.“ Ja, ok“ „Das hab ich da schon mal getrunken, das schmeckt wirklich klasse“. Aha, ok“. „Und weißte, was ich dann gemacht habe?“ "Nee, weiß ich nicht. Was denn“? Die Spannung stieg, jetzt kommt bestimmt der Hammer….“Da hab ich noch eins getrunken“……. Kracher! Vermutlich aber auch durch eine gewissen Situationskomik behaftet :-) Noch emsig gleichermaßen die Blase wie auch Lunge trainiert, bevor beides nach 02:21 Std. erstmalig erlöst wurde und inkl. einem weiteren „Rindswurst-Leberkäsebrötchen-Halt“ in Stockach kam ich doch tatsächlich mit 2 Inhalationsaktionen bis zum Endziel aus. So wenig habe ich glaube ich das letzte Mal auf nem Flug nach Sri Lanka geraucht und das ist 15 Jahre her :-) 95 Minuten vor Kickoff da, demnach ausreichend Zeit für (theoretisch) 14 Stadionrunden, von denen ich aber nur eine gedreht habe. Es hat sich seit dem letzten Besuch auch nix geändert und ich gehe einfach mal davon aus, dass sich dort auch nie wieder etwas ändern wird :-). Sehr löblich auch die Bierpreise, is ja fast wie früher bei Muttern.....Das Umfeld vor Ort auch extrem locker: in etwa Großaspach-Style, wo die Ordner eben alle 60+ sind und trotzdem nix passiert. Insgesamt waren dann 11 Eschborner (ich habe da ja so meine eigene Zählweise: alle mit offiziellen Vereinsämtern zählen nicht mit, bloß den Pressesprecher zähle ich mit, der aber heute nicht da war) vor Ort, die „Talismanns“ mit dem Auto und die Combo Foto-Höppler/ Präsi ebenso. Bei zweitem bot sich dann schon frühzeitig eine Mitfahreroption für die Rückfahrt, die ich gerne in Anspruch nahm. Ich weiß jetzt zwar nicht ganz genau, wann der Bus wieder in Eschborn war, aber es könnte schon annähernd 3 Uhr nachts gewesen sein. Das werde ich dann mal am Samstag erfragen, auch wenn ich im Rahmes eines „Mitgehangen-Mitgefangen-Gedankens“ doch ein leises schlechtes Gewissen hatte, dass ich die anderen so allein zurückgelassen habe. Ich hoffe aber, dass jemand mit dem freigewordenen Platz etwas anfangen konnte :-) Das Spiel…ja, das Spiel….ähm….das war in meinen Augen so lala. Ging halt um wichtige Punkte, zu viel hat da keiner riskiert, weshalb unterm Strich eben auch nicht so viel passierte. Mir hat von Eschborner Seite die 1.Hälfte ja doch irgendwie besser gefallen, auch wenn ich das in diversen Publikation mittlerweile andersrum gelesen habe. Aber eine solche Empfindung ist ja ziemlich subjektiv, weshalb ich nicht darauf bestehe im Recht zu sein, aber dennoch weiß, dass ich nicht ganz allein mit meiner Meinung dastehe. Das Tor des Tages um die 40ste herum hat sich in meinen Augen (zu diesem Zeitpunkt) unterschwellig etwas angedeutet, aber wirklichbesser waren die Pfullendorfer nun auch nicht. Ok, wir hatten auch mal so manch gute Aktion nach vorne, aber wirklich viel Gefährlichkeit entstand am heutigen Tage nicht. Michel „Die Pferdelunge“ Gschwender ist mir einmal mehr aufgefallen, der wie gewohnt den ganzen Platz umgepflügt hat, obwohl dem das bestimmt nicht so gut getan hat. Dem Platz meine ich…..denn der war tief wie die Sau, was natürlich auch recht schlechte Bedingungen für ein filigranes Offensivspektakel bedeuteten. Unser Pfaffi (der heute gesperrt auf der Bank sitzen musste) bot mir zwar freundlichst nen Platz auf der Ersatzbank an, aber so weit bin ich psychisch noch nicht, als dass ich so nah an meinen Helden die Spielzeit verbringen könnte. Da wären die ja nur mit Autogramme schreiben beschäftigt und das fände die Vereinsführung bestimmt nicht witzig :-) Vertreten wurde unsere Nr.1 aber super durch Onay Sen, der souverän im Kasten agierte und auch von den Pfullendorfer Zuschauern (insofern ich die ausnahmsweise mal richtig verstanden) habe, mehrfach gelobt wurde. Weiterhin hat mich dort so ne Tussi, die eigentlich mit ihrem Freund (vielleicht auch nur Gelegenheitsstecher oder Bekannter) dort war, in einer Tour von der Seite angestiert. Mal ne Kippe angemacht, die dreht sich sofort um. Mal den Block rausgeholt, die dreht sich sofort um. Mal gar nix gemacht, dreht die sich trotzdem um. Vielleicht hatte ich ja auch Senf an der Backe oder noch Spätzle hinterm Ohr? Keine Ahnung, was die für ein Problem mit sich führte hatte oder womöglich war es auch nur das schonungslose (wollustgetriebene) Interesse an meiner Person :-). Ach herrje, also keine Punkte im Abstiegskampf gesammelt, aber die Woche(n) der Wahrheit starten ja gerade so richtig los und da wird noch einiges gehen. Davon bin ich überzeugt. Ziemlich überzeugt bin ich auch von Herrn Höpplers Fahrweise, der mit seinem XX.XXX €(nur 5X!)-Raumschiff durch das Ländle flog und ich, um den Flug keineswegs zu stören, auch keinerlei Kippenpause einlegte. Unter 3 Stunden bis nach Eschborn, das war natürlich ein Traum, ganz großes Tennis. Somit an dieser Stelle noch mal ein großes Danke an das galaktische Raumschiff sowie den intergalaktischen Bus, dass ich als Mitfahrer dienen durfte und ich kann immer nur wieder darauf verweisen , dass Frau Schu und ich (mangels motivierter Fahrteilnehmer aus unseren Reihen) in der Regel auch 2 Mitfahrerplätze frei haben ,die aber – obwohl ich das schon mehrfach angeboten habe – irgendwie niemand in Anspruch nehmen möchte. Herkömmliche Gründe kann es dafür ja eigentlich nicht geben und ich schiebe das jetzt einfach mal auf unsere Zoobesuche, um mein Gewissen zu beruhigen :-)