Stufen, Kurven und der FC Eschborn

„Die Weltelite der Softtennis-Spieler – Tennis mit leichteren Schlägern und einem weichen und leichten Gummiball, der zudem dem jeweiligen Bodenbelag angepasst wird – gibt sich bereits zum neunten Mal ein Stelldichein in Frankfurt. Cracks aus Südkorea, Japan, Indien, Thailand, Polen und Deutschland kämpfen um die Titel im Herren- und Damen-Einzel, Damen-Doppel und im Mixed.“

So stand das in der Zeitung und da dachte ich mir: das guckst du dir doch mal aus der Nähe an. Zwar kein neuer Platz www.amaschu.de/blog.pl , aber ne neue Sportart. Hätte sonst noch Radpolo in Kostheim auf dem Zettel gehabt…..bevor ich am Ende noch nach Friedrichdorf zur Relegation rammle….Am Vortag noch mit dem Inet-Provider telefoniert, irgendwas umgesteckt, die was umgeschaltet und dann gemeint: „Müsste jetzt wieder gehen“. Jo, 10 Minuten am Tag geht es ungefähr…gestückelt in 10 Mal eine Minute. Nix wie raus, weg von meinen W-Lan-Lämpchen und somit zu besten Mittagszeit dort aufgeschlagen. Auf der Anlage gar nix los, mal zur Turnierleitung gestiefelt. „Ist gerade Mittagspause, geht in einer Stunde weiter“. Sauber….naja…bevor ich nur dumm rumsitze, habe ich die mondäne Grünanlage mal um ne ganze Tüte Löwenzahn erleichtert. Der Gärtner kann mir dankbar sein und meine Schweinchen waren auch, denn besser kann Löwenzahn wohl nicht schmecken, als wenn er in solch schnieker Umgebung gediehen ist. Irgendwann ging es dann hier auch mal los bzw. weiter, doch die Zuschauer blieben aus. Hm, hätte mir das Ganze etwas professioneller vorgestellt. Die Plätze furztrocken, keine Schiedsrichter….Zum Spiel: merkwürdige Sache. So ne Mischung aus Tennis, Squash, Badminton und Tischtennis. Am Besten trifft es wohl: mit nem Squashball und nem Squashschläger auf nem Tennisplatz so ne Art Tennis spielen. Haben gut reingezogen, die Jungs, aber warum sie dann nicht gleich lieber normales Tennis spielen, versteh ich nicht so recht. Die Regeln waren ein bisschen anders und vor fast jedem Ballwechsel riefen sich alle ein „Hey“ zu, aber so tief bin ich dann nun doch nicht eingestiegen und hab mich eher berieseln lassen. Apropos und es soll nicht sexistisch klingen: die Frauen haben auch gespielt und ich muss sagen, dass die ja mal überhaupt gar nix drauf hatten. Bei den Männern ging das schon deutlich besser ab. Am heftigsten waren da so zwei Asiaten unterwegs und die beiden waren sich ihrer Spielstärke wohl recht bewusst, denn die haben sich regelmäßig einen abgelacht, wenn sie im Doppel gegen die Deutschen den Punkt mal nicht gemacht haben. Unter dem Strich eine merkwürdige Geschichte, die ich nun aber mal gesehen habe. Mit sage und schreibe vier anderen Zuschauern…das nennt man dann wohl „eine Veranstaltung unter ferner liefen“. Zurück über den Hauptbahnhof gefahren und mir mal wieder das Programm auf dem Vorplatz tüchtig reingezogen. Es ist unfassbar, was da für Menschen rumlaufen bzw. rumliegen. Drogensüchtige, Schluckies, Penner, Dealer, Alkis, Crackverchecker, Bettler, Menschen mit tragbarem Beatmungsgerät, Gestrandete, Flaschensammler, Mülltonnendurchwühler, Menschen mit einem Bein, Menschen mit drei Beinen, Menschen auf Krücken, Verwirrte, Umherirrende…da ist wirklich alles vertreten, bloß die Polizei nicht. Die wäre heute eventuell mal am Pfandautomat im dortigen Rewe nötig gewesen, denn dort ging es heute ordentlich zur Sache. Da ist ja sowieso immer viel los, aber ca.15 Leute wollten ihr Tüten gleichzeitig loswerden. Da wurde der Ton untereinander - anders als sonst - schon etwas rauer. Die Security zwischendurch schon Leute rausgeworfen mit Worten wie „DU HEUTE HIER NICHT MEHR“ oder am weiteren Eingeben der Ware gehindert mit „NUR 20 FLASCHEN“….ein Spektakel mit höchstem Unterhaltungswert, aber an einem Samstag im Sommer um ca.17.30 Uhr sollte man den Rewe zukünftig besser nicht betreten, wenn man den Glauben an die Menschheit nicht gänzlich verlieren will.