Stufen, Kurven und der FC Eschborn

Stammfahrer Höppi hatte aus akuter Unlust einige Wochen pausiert, aber heute war er wieder am Start. Pausiert hatte ich logischerweise nicht, aber dafür besaß ich heute massive Unlust, was mich aber nicht davon abhielt, an selbigen Start zu gehen. Demnach in Eschborn getroffen und trotz nur kleinem Raumschiff und daher gemäßigter Schallgeschwindigkeit viel zu früh dort gewesen. Für ein Eintauchen in die „Community“ zumindest (für mich) noch erheblich zu früh und der Höppi hat mir sogar sein Heiligtum bis zum Kickoff überlassen, was man speziell ihm gar nicht hoch genug anrechnen kann. Den Autoschlüssel muss man zum Zu- und Aufschließen noch nicht mal aus der Hose nehmen. Einfach dem Vehikel nähern und „zack“: geht es automatisch auf. Dann ca. einen Meter vom Auto entfernen und „zack“: geht es zu…sensationell, was es alles gibt…das Spielchen habe ich gleich ein paar Mal gespielt :-) Dann mal zum Ort des Geschehens gepilgert und unfreiwillig das Telefongespräch eines Typen mitbekommen, der dem anderen erzählte: „Ja, bin in Seligenstadt auf dem Sportplatz. Die spielen gegen Eschborn und die kann ich ja überhaupt nicht leiden. Stell dir mal vor: die haben letzte Woche im Heimspiel gegen den Letzten nur Unentscheiden gespielt, hahaha“. Da hab ich mich mal eingeschaltet und ihm mitgeteilt, dass "sie in der Woche davor aber beim Ersten auch Unentscheiden gespielt haben, hahaha“. Am Ende war das „Hahaha“ dann gänzlich auf Seiten der wenigen Eschborner, denn wir haben gewonnen und es zeigte sich mal wieder, wer der wahre Fußballfachmann ist. Nämlich Sportfreunde-Trainer Klaus Reusing, der mir am Vorabend ja schon in Frankfurt prophezeit hatte, dass Seligenstadt verlieren würde. Mich wunderte das zwar mächtig, denn er hatte uns ja erst letztens beim desaströsen Heimspiel gegen Schwalmstadt beobachtet, aber irgendwas Positives wird er wohl selbst dabei erkannt haben, was mir verborgen geblieben war :-) Auch nicht schlecht - neben der Tatsache, dass unser „Cengiz“ beim Führungstreffer vor Enthusiasmus fast schon seine Krücken unwiederbringlich durch die Gegend geschleudert hatte – war in Hälfte zwei ein wiederum unbeabsichtigt belauschtes Gespräch zweier Seligenstädter. Dort hieß es: „Der Torwart von denen ist auch echt total schlecht“, während der Tobi nebenher reihenweise die Teile im Strafraum wegfischte. Irgendwie haben da alle keine Ahnung…., außer eben Klaus Reusing :-) Auf der Rückfahrt erfuhr ich vom KFZ-Meister Höppi dann exakt alle ca.20 verschlissenen Autos seines Lebens (mit Umdrehungen/Zylinder/PS) und musste mir eingestehen, dass ich mir die Frage danach womöglich doch hätte verkneifen sollen :-) Während ich dabei emsig mit der Kühltasche hantierte, erfuhr ich zudem, dass „ein Auto nach Auto riechen muss und nicht nach Kneipe“. Hm, das Kneipen-Szenario hatte ich in den letzten Jahren bestimmt schon 30 Mal in seinen Vehikeln inszeniert, weshalb ich mich wohl glücklich schätzen kann, dies heute und auch weiterhin tun zu können, denn seine eigene Großmutter hat er schon mal aus dem Auto geschmissen, weil sie frecherweise etwas essen wollte :-)

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