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23.02.15 (Anti-)Pegida Demonstration in Frankfurt

Von amaschu, 23.02.2015, 12:20
23.02.15 (Anti-)Pegida Demonstration in Frankfurt (kein Eintritt :-)

Heute wollte ich doch mal (als stiller Beobachter) mein Demonstrations-Debüt geben. War noch nie auf einer Demo bisher, man will ja mal mitreden können und mit den Mai-Krawallen in Hamburg oder Berlin wollte ich jetzt nicht unbedingt anfangen :-) Ok, ich war einige Male auf der Loveparade, die ja auch mit dem Status einer "Großtanzdemo" versehen war, aber das war ja irgendwie was anderes :-) Den Schweinchen hatte ich mal vorsorgliche ne große Schale zum Abendbrot gemacht: man weiß ja nie ob und wann man zurückkommt. Zudem sogar meine Krankenkassenkarte am Mann…dann fällt das mit der etwaigen Behandlung etwas leichter. Natürlich auch den Presseausweis, falls der kleine Schu von den Bullen eingekesselt wird :-)  Auf der Hinfahrt schon mal emsig Personen- Sreening betrieben: der da ist bestimmt schon seit 40 Jahren in der Linkspartei, der andere dort vermutlich so weit rechts, dass er gleich aus dem Zug ins Kiesbett fällt. Unterm Strich waren es vermutlich nur ganz normale Fahrgäste, die zu keiner Demo wollten :-) Bis zur Hauptwache eigentlich nix zu merken, dort dann den Aufgang hoch und dort erwartet mich ca.30 Minuten vor Redebeginn schon so einer Art „Aha-Erlebnis“. Hm….die Pegida-Initiatoren vor der Kirche abgeschirmt durch Polizeikette und Zaun, paar Deutschland-Fahnen, keine Glatzköpfe o.ä., eher Typ Normalo. Hätte so auf 80 geschätzt, in der Zeitung stand 60. Aber auch sehr schwer einzusehen, da hermetisch abgeriegelt. Dem gegenüber eine Übermacht aus Gegendemonstranten: hätte locker 1.000 geschätzt, eher mehr. In der Zeitung stand was von über 600 (edit:im Tagesverlauf wurde der Bericht auf "gut 700" geändert), aber ich weiß auch nicht, wie das gezählt wird. Ob da normale Vorbeikommende wie ich als Linker zählen, nur weil ich nicht neben Heidi Mundt von Pegida stehe, weiß ich nicht. Optisch bin ich eher links denke ich :-) Ich weiß aber auch gar nicht so recht, wie das denn wohl abläuft, wenn da nun einer vorbeikommt und denkt: „Och jo, Pegida, mache ich mal mit“, ob und wenn ja wie er dann dort in die Gruppe kommt. Glaube nicht dass die Polizei denjenigen einfach durchlässt, evtl. mit vorheriger namentlicher Anmeldung? Keinen Plan……Paar Kirchenjünger, paar Ökös, paar Gutmenschen, aber auch einige eher finstere Bundesbürger mit Joggingklamotten und Tüchern um den Hals, die man sich bei Bedarf ja auch wunderbar vors Gesicht machen kann. Dazu haufenweise Polizei an jeder Ecke. Unwohl oder gar bedroht habe ich mich nicht gefühlt, aber langsam angehen lassen wollte ich das schon, denn man weiß ja nie, wer einem nem Molotow von hinten in den Bobbes steckt. Flaschen hätten sie gerne schmeißen können…die hätte ich gefangen und abgegeben :_) Weiterhin hatte „Die Partei“ einen Stand und blökte sinnlosen Mist in den Lautsprecher: „Wir plädieren für einen Dönertag in Deutschland“ oder „Jeder Pegida-Teilnehmer sollte die Patenschaft für eine faulen Griechen übernehmen“. Kann man ned ernst nehmen, nur Idioten. Auf der anderen Seite war so eine muslimische Frauenbewegung, die unablässig mit immenser Lautstärke was zum Thema „Gewalt gegen und Unterdrückung von muslimischen Frauen durch ihre Landsmänner“ erzählte. Was die hier wollten, außer dass sie sich eine Bühne für ihr ganz anderes Thema suchten, konnte ich nicht nachvollziehen. Das Ganze zumeist auf türkisch, dürfte selbst die Linken nicht wirklich interessiert haben und wenn nicht ab und zu mal auf deutsch übersetzt worden wäre, hätte das eh keiner verstanden. Außer die ca.100 Frauen, die – fast alle typisch muslimisch gekleidet – um die Sache rumstanden. Die Gegenbewegung ratterte schon vor Beginn der Pegida-Kundgebung unaufhörlich antirassistisches Gedankengut in die Menge….hörte sich irgendwie aggressiv an. Dann ging das pünktlich (deutsch) um 18.30 Uhr mit der Frau Mundt los, die eben ihre Rede runterratterte, die anderen pfiffen, die Deppen von „Der Partei“ schrieen im Hintergrund auch weiter, glaube die Muslime pausierten dann mal kurz :-) Hab dann mal hier und dort paar Fotos gemacht, keine besonderen Vorkommnisse eigentlich, aber alsbald hatte ich einen „Autonomen“, der nicht wirklich gemütlich aussah, vor mir. Der wollte wissen warum ich fotografiere. „Zeitung“. War dann durch das Thema, aber glücklich schien er nicht, obwohl ich lediglich die Polizeikette fotografiert hatte und keine Demonstranten. Nach ca.15 Minuten meldete sich der Sprecher der Gegendemonstranten per Mikro zu Wort und schrie: „Vorm Sportpalast werden die ersten Leute von uns durch die Polizei rausgezogen. Bitte sorgt dafür, dass keiner zurückbleibt und wir heute alle nach Hause gehen können“. Ich dachte ich höre nicht richtig, aber das war ja dann schon ein offener Aufruf zur Gewalt, dem auch direkt ca.200-300 Leute rennend in die Richtung des „Hot Spots“ nachkamen. Klingt für mich komisch, wenn man erst von einem friedlichen Deutschland erzählt und dann die Leute in die Schlacht schickt. Ich könnte mir vorstellen, dass dadurch noch einige mehr im Anschluss nicht direkt nach Hause gehen konnten. Zudem könnte man meinen, dass der Feind eher die Polizei war/ist als Pegida, denn die konnten ihre Rede nun vor deutlich weniger Gegendemonstranten fortsetzen. Die waren nun ja alle woanders, um sich mit den Bullen zu kloppen. Eine merkwürdige Taktik. Bin dann zwar auch mal in Richtung der großen Straße gegangen, aber auf Rennereien mit Linken und den immer mehr werden Behelmten hatte ich nun wirklich keinen Bock. Kam mir aber trotzdem ein bisschen vor wie Antonia Rados ,obwohl ich vom Naturell her vermutlich eher nach Rados(t) Bokel komme :-) Ein friedlicher Protest sieht aber sicherlich anders aus und ich denke mal die Aktion spielte Pegida in die Karten. Die standen friedlich fahnenschwenkend da und blubberten munter weiter. Ok, sehr viel mehr als friedlich zu sein, blieb ihnen wohl auch nicht übrig, denn sie waren komplett von der Polizei umringt und ein Zaun war ja auch noch da :-) Jo, das war es dann eigentlich auch schon, bereits nach ca.30 Minuten war die Kundgebung vorbei und ich zur besten Sendezeit wieder zu Hause. Kein schlechtes Entertainment, für einen Montagabend absolut ok und doch schon ein bisschen interessanter als die Kreisliga C Main-Taunus es manchmal ist :-)In der Zeitung www.kreisblatt.de/lokales/frankfurt/Gewalt-in-Frankfurt-Anti-Pegida-Protest-eskaliert;art675,1278482 stand einiges von Ausschreitungen, Tränengas, Böllern, Eiern etc, aber davon war zumindest an meinem Stellplatz nichts zu bemerken.

Bilder lediglich zur groben Orientierung geeignet, da nur kleine Knippse dabei und zudem erschwerte Bedingungen etc.


































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