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19.06.15 Rundumschlag Prag

Von amaschu, 19.06.2015, 15:06

Allzu ausufernd soll der allgemein gehaltene Teil hier dann jetzt auch nicht werden…vielleicht baue ich ein paar Nebengeräusche noch in die folgenden Tage mit ein…mal sehen. Auch der journalistisch ach so wichtige „rote Faden“ wird sich jetzt nicht gerade bemerkbar machen, denn das ist mir jetzt zu aufwändig, weshalb ich einfach alles mal untereinander klatsche :-) Nicht dass ich da jetzt auf Deibel komm raus die Kulturkeule geschwungen hätte, aber aufmerksam durch die Straßen gestromert bin ich schon und versucht mal die Umgebung nicht wie sonst nur links liegen zu lassen, sondern eben auch mal „horizonterweiternd“ tätig zu sein. Etliche Lumpen schlichen in der Stadt – vor allem an den Hot Spots und natürlich ganz besonders um den Hauptbahnhof sowie den angrenzenden Park – natürlich auch rum, aber der Assiquotient konnte meine Erachtens bei weitem nicht mit Frankfurt mithalten. Was allerdings auffällig war, dass der Krücken-Gehilfen-Rollstuhlanteil unter den „sozial Benachteiligten“ augenscheinlich sehr hoch war. Hier gab es dermaßen viele mit nur einem Bein oder auch mal gar keinem Bein…Ich weiß nicht, wie die das alle „geschafft“ haben. Aber etliche gut gezeichnete Alki-Birnen unterwegs. Da war der Kopp doch schon recht aufgequollen….aber in einem für seine Braukunst berühmten land gehört so eine rote Birne ja fast schon zum guten Ton :-) Der Wenzelsplatz wie gesagt gleich bei mir um die Ecke, weshalb ich dort auch oftmals mein Tagewerk auf der Treppe sitzend (und glotzend) begonnen habe. Fast immer im Regen, denn auch wenn es den ganzen Morgen nicht geregnet hat: sobald die Tür hinter mir ins Schloss fiel, hat es bis auf einen Tag stets direkt angefangen zu pinkeln. Was sich da auf dem Platz die Touris die Klinke in die Hand gegeben haben…wenn man für jedes dort gemachte Bild nen Euro bekommen würde, wäre man in spätestens einem Monat ganz sicher Milliardär. Die komische Brücke da habe ich dieses Mal ausfallen lassen, denn auf der habe ich mich im Jahre 2009 schon mal tottrampeln lassen, worauf ich keinen erneuten Bock hatte. Aus sicherer Entfernung nen Blick rüberwerfen reicht da vollkommen aus. Leute, es ist nur eine Brücke! Der Großteil der Versorgung erfolgte im „Albert Hypermarket“, dessen Kühlschrank im „Antarktis-Format“ daher kam und ohnehin in „meine“ U-Bahn-Station „Muzeum“ integriert war. Den magentechnischen Rest erledigte meine Stammpizzeria (3,50€), der Mäcces und bei Bedarf auch mal ne Klobasa. Der Tscheche an sich scheint ziemlich wetterresistent zu sein, denn während ich bei regnerisch-windigen 15-17 Grand stets mit Joggingpulli und Jacke da rumeierte, liefen sogar die Mädels gerne mal in kurzen Hosen und/oder T-Shirt durch die Gegend. Sind den kalten Ostwind wohl gewohnt. Ansonsten ist der Tscheche eigentlich ein Deutscher, denn manche sind total nett und andere sind total unfreundlich. Also alles auch wie bei uns…Anders als bei uns ist, dass egal wo man steht, läuft oder sitzt: das allgegenwärtige Sirenengeheul ist schon da. Im Minutentakt….Bullerei, Notarzt, noch mehr Bullerei, Feuerwehr, wieder Bullen. So viele Notfälle kann es doch gar nicht geben….denke die wollten sich alles nur wichtig machen und sind mit Martinshorn kreuz und quer durch die Gegend gebraust. Die zu Fuß unterwegs befindlichen Polizeistreifen sahen mit ihrer Montur übrigens eher weniger nach „Ordnungsamt und Knöllchen schreiben aus“, sondern hätten in dem Outfit auch direkt weiterziehen können nach Afghanistan. Ich glaube mit denen legt man sich besser mal nicht an.Mit der U-Bahn und der Straßenbahn kommt man super durch die Stadt, nach zwei Tagen hatte ich das räumliche Denken auch halbwegs drauf, zumal der ÖPNV-Plan mein ständiger Begleiter und am Ende auch ziemlich verknittert war. Was ich nicht so wirklich verinnerlicht hatte, war das mit den Tickets, denn das ist bei uns bekanntlich (ohne die Entwerterei vor Fahrtantritt) anders und wenn man eine Jahreskarte hat, kümmert man sich erst recht so gut wie nie um nen Fahrschein. Somit mehrfach vorgekommen, dass ich mein durchaus vorhandenes Ticket wirklich oftmals vergessen habe zu „stempeln“ und dann in der Mitte der Fahrt gedacht: „ach lass mal“. Ging auch gut…kostet übrigens 1.500 Kronen (54€), wenn man es auf „Rechnung“ macht. Wenn man die Strafe direkt bezahlt nur 800 Kronen (29€)…auch ein merkwürdiges System. Wenn sie in Deutschland beim Schwarzfahren ähnliche 50%-Sofortpreise einführen würden, könnte man wirklich darüber nachdenken, dies gewerbsmäßig zu betreiben :-) Angelabert wird man aber ständig: sei es von Leuten , die ein Museum oder den Behindertenaufzug oder was weiß ich (da machte ich ja keine Ausnahme und fragte mich gerne mal durch) suchen. Wenn dann aber einer auf tschechisch kam und oftmals kein englisch konnte, musste ich getreu dem Motto "Sorry, aber Ich verstehe echt nur nadrazi" (Bahnhof) ebenfalls passen :-) Vor allem aber Zigaretten oder auch Geld ist gerne gesehen. Aber: ein „Nein“ reicht dann auch und das Thema ist durch….in Frankfurt quatscht dich dann oftmals ja jeder noch weiter an. Edit: nein, in einem Fall bin ich doch schwach geworden: da lag ein Typ ohne Beine seitlich nur auf nem kleinen Stück Pappe in der U-Bahn-Station und hat mir schon beim Betreten derselbigen auf 10 Meter Entfernung die Hand hingehalten und mich groß angeguckt. Da konnte/wollte ich echt nicht anders...glaube 20 Kronen hat er bekommen....der tat mir wirklich leid, hätte mich fast mal paar Minuten zu ihm gesetzt. Aber die Frage, wie man so (über-)leben kann, stellt sich dann doch. In diversen Ländern der dritten Welt mag häufiger vorkommen, aber im zivilisierten Europa? Selbst Prag als Großstadt (bzw. CZ an sich) is eben auch preistechnisch ne angenehme Stadt, wo grob gesagt alles einen € kostet. Immer wieder gut und immer wieder gerne. Selbst wenn du zu faul bist dich nicht übers Ohr hauen zu lassen , kostet es nur einen €  :-) Wenn du bissi motiviert bist, bekommst du es eben für 70 Cent. Kann man machen wie man will und Bock hat. Wegen der paar Kronen laufe ich mir nicht im Übermaß die Hacken wund. Direkt gegenüber meines Hotels übrigens ein Puff, wo am Abend  - zumindest habe ich das zweifach beobachtet – so ne Art „Schlepper“ 8-10köpfige Asiatenhorden reinbugsierten. Der Hotelleiter erzählte mir mal rauchend vor der Tür, dass man wohl dort schon ab 20€ loslegen kann, aber am Ende des Abends zahlt man mit Getränken durchschnittlich aber schon so nen Hunni. Auf welcher Basis er seine detaillierten statistischen Erhebungen angestellt hat, weiß ich nicht, denn er sei da noch nie drin gewesen. Is klar…:-) Direkt daneben eine Kaschemme, die täglich erst nachts um 02.00 Uhr aufgemacht hat und dann bis nächsten Mittag um 12.00 Uhr die Prager Parallelwelt empfing. Da konnte man am Morgen auch äußerst skurrile Subjekte umherfallen sehen. Das müsste an dieser Stelle für einen groben Eindruck erstmal reichen. Was ich vergessen habe und mir ggf. noch einfällt, ergänze ich in den Folgetagen. Ab Samstag flogen dann die Bälle und ich durfte mich dann mal der kulturellen Zwänge entledigen. Teil III folgt…































Der Kollege "Branik" ist mir andauernd hinterhergelaufen...ließ sich nur ganz schwer abschütteln...der Herr "Kosel" war ähnlich hartnäckig...
























Die Pizza "West Ice" schmeckt mir einfach am Besten...

















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