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18.06.15 Kleines Urlaubsintro Prag

Von amaschu, 18.06.2015, 09:54
Tageskilometer (Daheim-Frankfurt-Prag):539 km (davon 524 km Bus, 15 km Zug)

Wenn ich das mit Prag nicht schon vor längerer Zeit gebucht hätte, wo die allgemeine Lage etwas anders geartet war, dann hätte die Urlaubsdestination - wenn es aktuell an diesem Donnerstag nach mir gegangen wäre – eher mal ein paar Tage Ausspannen auf ner Alm im Allgäu oder so gelautet. Dann aber doch noch in den Allerwertesten getreten und gegen halb 10 am Abend nach Frankfurt gefahren, wo dann zusätzlich für den hartnäckigen Zugfahrer mein Fernbus-Debüt anstand. In dem Fall sogar Nacktbus….äääähm….Nachtbus, worauf ich eigentlich ja mal gar keinen Bock hatte. Der Preis konnte mit 9€ bei frühzeitiger Buchung bei Eurolines zwar absolut punkten, aber die Laune steigerte dies an diesem Abend nicht, zumal ich am Nachmittag – vielleicht hätte ich das mal vorher machen können – fast nur Schlechtes über Eurolines gelesen habe. Unfreundliche Fahrer, Scheißbusse, Essen im Bus verboten, Alkohol im Bus verboten…na wartet. Acht Leute dann in FFM zugestiegen, Bus kam glaube ich aus Belgien, Fahrer in der Tat etwas mürrisch und der deutschen Sprache nicht mächtig, aber Hauptsache ich bekomme nen Zweiersitz. Dem war auch so, sogar ein Dreiersitz in der letzten Reihe. Der Bus ca. zu 75% ausgebucht, waren wohl fast alles Tschechen. Mal über die bereits kreuz und quer liegenden Körper bugsiert und irgendwie spartanisch eingerichtet. Kann losgehen…nach ner halben Stunde dann irgendwo bei Dreieich schon die erste Pause. Hm, so bald schon? Dies blieb dann allerdings auch die letzte Pause, was der Raucherlunge nicht wirklich gut tat. Um 02.00 Uhr nachts zwar in Nürnberg mal kurz gehalten, um ein paar Leute einzusammeln, aber da wurde mir – im Rahmen einer hurtigen Nikotinzufuhr – schnell klar gemacht, dass es direkt weitergeht. Is ja gut, nerv mich ned. Aus objektiver Sicht konnte man aber eigentlich nicht meckern, denn es war totenstill im Bus und alle schienen problemlos ratzen zu können. Bloß der Typ in der letzten Reihe konnte das warum auch immer nicht: von 01.23-01.41 Uhr mal weggenickt, später gegen 04.00 Uhr erneut ca.10 Minuten. Dann wurde es auch schon wieder hell und bereits um 05.15 Uhr (geplant war 06.00 Uhr) wurde Prag erreicht, was mir nun eigentlich gar nicht so gut in den Kram passte, denn in mein Hotelzimmer konnte ich lt. vorheriger Mailanfrage erst um 14.00 Uhr. Gut durchgeleiert aus dem Vehikel gefallen, Regen, Wind….was nun tun um halb 6 morgens in Prag? Kippe an, direkt von so einen Security auf das Rauchverbot am Busbahnhof hingewiesen worden. Ging ja bombig los. Erstmal ein ruhiges Eckchen gesucht, 6 Uhr, uaaah, noch 8 Stunden. Etwas desillusioniert dann mal den Weg zum Hotel angetreten, dabei  - mein google-Ausdruck in der Morgendämmerung kaum zu erkennen - den falschen Weg eingeschlagen und über äußerst steile Umwege erst gegen 07.30 Uhr extrem geschlaucht das Hotel erreicht, um zumindest mal das Gepäck abzustellen. Die Lage schien aber top, sehr zentral, keine 10 Meter von zwei Kiosken entfernt, von denen eines 21 Stunden geöffnet hat. Notversorgung schien also schon mal gesichert. Mal geklingelt, die mich reingelassen und dann mit letzter Kraft exakt 117 Stufen (habe ich später mal nachgezählt) in den obersten Stock gelaufen. Dort dem asiatischen Angestellten fast schon entgegen getaumelt und rechter Hand dann einen Aufzug gesehen. „Orrr, fuck, da is ja nen elevator. I didn´t see it…” Er ganz freundlich: “Good Morning, sure, you can use it.” Ja, das hätte ich mal vorher wissen müssen, aber die restlichen Tage kam das extreme enge Klapperteil stets zum Einsatz. Da stand zwar was von „3 Personen und 250 kg“, aber ich bin da einmalig mit ner älteren Frau zusammen darin gefahren und da musste sie ihren üppigen Vorbau schon ein wenig auf mir ablegen, damit wir beide reinpassten“. Mit dem Ding musste man aber erstmal warm werden: beim Runterfahren musste man immer drei Mal auf den Knopf drücken, damit er überhaupt losfährt. Beim Hochfahren ging es immer mit einem Mal drücken, aber wenn er oben ankam, hat es einen donnernden Schlag getan….Pervers….Da fuhr einem tagtäglich der Schreck nur so in die Glieder, denn es drängte sich der Verdacht auf, dass Bin Laden ebenfalls im Hotel Balbin ( 34€ /Nacht) eingechecked hätte. Gesehen habe ich ihn aber nicht.. Der Angestellte hatte aber gute Nachrichten: Zimmer schon um 11.00 Uhr frei und bugsierte mich gleich in den Frühstücksraum. Danke, sehr nett, das hatte ich ja eigentlich gar nicht gebucht, aber er meinte nur: “No problem, have a seat.“. Frühstücksmäßig für mich - trotz der Bezeichnung „Continental Breakfast – genau das Richtige dabei. Keine Klagen. Auch die Zimmer – ich greife da nun schon mal vor – extrem ruhig und das Bett lang genug, Internetterminal an der Rezeption zudem fast immer frei und wirklich nur 3 Meter von meinem Zimmer weg. (wenn dem nicht so gewesen wäre, dann hätte ich auch gut damit leben können, denn vorm Internet hängt man 365 Tage im Jahr ohnehin schon genug). Nebendran ein Kühlschrank mit Getränken, aus dem man sich einfach bedienen konnte und das dann auf einen Zettel schrieb. Pivo 0,5er 30 Kronen (28 Kronen =1€), kam einige Mal zum Einsatz. Das Zimmermädchen hatte zwar eine merkwürdige Arbeitsauffassung, denn in der ganzen Zeit hat die nicht ein einziges Mal das Bett gemacht. Dafür aber immer brav den Mülleimer ausgeleert und mir täglich zwei Rollen Klopapier reingestellt. Die hat wahrscheinlich bis zum Ende nicht gerafft, dass ich da alleine in einem Doppelzimmer wohne, sonst hätte ich am Ende nicht 5 oder 6 Rollen da stehen gehabt. Aber kein Problem: besser ohne Müll und mit Klopapier wohnen, als sich am Abend in ein gemachtes Bett legen :-) Ab dem zweiten Abend hatte sich dann übrigens der einzige deutsche Sender namens RTL verabschiedet, aber das war mir nicht mal ne Reklamation wert. Interesssiert mich nicht, Eurosport ging noch. Interessiert mich zwar auch nicht, aber als Einschlafhilfe allerbestens geeignet.So, jetzt ist zumindest das Thema „Hotel“ (Daumen hoch für die Pension Balbin) in der Berichterstattung schon mal abgehandelt und aus selbiger verabschiedete ich mich dann nach dem Frühstück, um mir noch 3 Stunden Prag am frühen Morgen um die Ohren zu hauen. Mal in den beiden Vietnamesen-Kiosken das Angebot geprüft, wo die eine wohl gleich das große Geschäft mit dem (durstigen) Deutschen witterte. „Yes, Yes, you can buy beer now.“ „Ja, aber ich hab doch noch keine czech money, muss changen gehen.“ „Please com back, please“ „Ja, I come back, keine Sorge“. Speziell zu ihr aber nur einmalig, denn die 25 Kronen für das 0,5er-Pivo entpuppten sich im Stadtvergleich als deutlich überteuert. Mal ne Bank aufgesucht, zwei Stunden auf dem nur gut 200 Meter entfernt gelegenen Wenzelsplatz abgehangen, um 11.00 Uhr zurück ins Hotel, dann doch keinen Bock gehabt zu Pennen und direkt wieder in die „Tourispur“ begeben. Weiter geht’s dann im nächsten Teil…

PS. Wen das nichtsportliche Geraffel hier nicht so interessiert, der lässt es gerne aus. Paar Bälle fliegen aber auch noch und Tiere kreuzten ebenfalls meinen Weg...






















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